«Engiadina»: Robert Böschs persönlicher Blick auf das Engadin

Im Oktober erscheint Robert Böschs neuer Bildband «Engiadina». Er bietet einen ganz persönlichen Blick des bekannten Fotografen auf das Bündner Hochtal. Der «Bindestrich», das jährlich erscheinden Magazin der Bubu AG, hat sich mit Robert Bösch über das Buch und seine Entstehung unterhalten.


Robert Bösch, was hat Sie dazu bewegt, einen Bildband über das Engadin zu realisieren?

Das Engadin ist seit 40 Jahren meine zweite Heimat; ich verbringe jedes Jahr viel Zeit in den Engadiner Bergen. Schon lange trage ich daher den Gedanken mit mir herum, einen Bildband über diese Gegend zu erarbeiten. Es ist aber bisher nicht dazu gekommen. Zum Glück, muss ich heute sagen.

Piz Blaisun


Weshalb zum Glück?

Früher hätte ich ein Buch mit klas­sisch-­schönen, spektakulären Gebirgsaufnahmen gemacht. Als Bergsteiger hätte ich beabsichtigt zu zeigen, wie das Engadin aussieht und wie faszinierend die Landschaft ist. Heute habe ich einen an­ deren Zugang zum Thema: Ich will nicht «das Engadin zeigen», sondern ich bin im Engadin unterwegs und fotografiere. Ich suche Bilder. Oft sind es Motive, die man im ersten Moment gar nicht als sol­che wahrnimmt. Sie springen einen nicht an, wie etwa ein toller Sonnenuntergang, sondern sie zeigen ihren Gehalt und ihre Kraft erst, wenn sie als Fotografie da sind. So entsteht ein anderes Bild des Engadins – für mich ist es das spannendere.


Sowohl die Gestaltung wie auch der Druck und die Weiterverarbeitung des Buchs zeugen von einer sehr sorgfältigen Produktion. Wie lief diese ab?

«Engiadina» ist das erste Buch, das ich im Eigenverlag realisiere und heraus­gebe. Ich kann auf eine grosse Erfahrung in der Herstellung von Bildbänden zurückgreifen, aber die Wahl der richtigen Partner ist wohl entscheidend. Christian Burkhardt von Bubu hat mir dafür wertvolle Hinweise gegeben.

Piz Lagrev


Was hat er Ihnen geraten?

Er hat mir den Kontakt zu Mireille Burkhardts Agentur BOB Design in London vermittelt und die Zusammenarbeit mit möglichen Druckereien in der Schweiz in geografischer Nähe empfohlen. Das hat sich als eine ideale Kombination erwiesen. Mireille Burkhardt hat meine Vorstel­lungen vom Buch auf Anhieb verstanden und perfekt umgesetzt. Die physische Produktion des Buchs konnte ich dank kurzer Distanzen sowohl in der Vorstufe wie auch an der Druckmaschine eng beg­leiten. Alle Beteiligten haben hervor­ragende Arbeit geleistet, die Qualität des Drucks auf dem aussergewöhnlichen Papier ist einmalig. Und zu guter Letzt: Auch bei Bubu war ein Top­Team am Werk. So konnte ich meine Ideen optimal umsetzen und wurde dabei von sehr kompetenten Partnern unterstützt.

Piz Lunghin mit Föhre


Sie haben mehrere erfolgreiche Bildbände veröffentlicht. Wie sehen Sie die Zukunft des Buches?

Ich liebe das Büchermachen: Ein Buch hält immer ein bisschen die Zeit an. Bücher wird es immer geben.

Robert Bösch, vielen Dank für dieses Gespräch!

Robert Bösch, Fotograf, Geograf und Bergführer, ist seit bald 40 Jahren als freischaffender Berufsfotograf tätig. Neben Aufträgen aus Industrie und Werbung arbeitet er für Magazine wie Stern, Geo oder Spiegel. Er veröffentlichte zahlreiche Bildbände. Robert Bösch ist Ambassador der Firma Nikon und arbeitet mit der Galerie Petra Gut Contemporary in Zürich zusammen.

Als Alpinist führten ihn seine Reisen und Expeditionen auf alle sieben Kontinente, wo er an schwierigen Routen und höchsten Bergen unterwegs war. In den letzten Jahren beschäftigte er sich intensiv mit der Landschafts­-Kunstfotografie. Robert Bösch wohnt in Oberägeri und zeitweise in Maloja.

Weitere Informationen zu «Engiadina» und Bestellung:
www.robertboesch.ch


Titelbild: Piz Roseg

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