Wir geben zu, es braucht an sehr kalten Tagen wirklich einiges an Überwindung, um sich mit der Kamera auf die Suche nach Motiven zu machen. Aber gerade im Winter lohnt es sich sehr, rauszugehen und die winterliche Schönheit der Natur auf Fotos festzuhalten. Schlechtes Wetter gibt es im Winter nicht, denn Schnee und Eis zaubern unvergleichliche und sehr spezielle Motive, die sich in der Landschaft zeigen, aber auch im ganz Kleinen.
Was in einer anderen Jahreszeit langweilig ist, kann im Winter plötzlich sehr speziell aussehen. Mit der richtigen Ausrüstung kommst du im Winter in der Fotografie am weitesten, denn so hältst du es möglichst lange draussen in der herrlichen Winterlandschaft aus. Um erfolgreich Winterfotos zu machen, sind aber auch die technischen Aspekte wichtig.

Winterliches Lichtspiel auf dem Zugerberg, Schweiz
Tipp 1: Die richtige Ausrüstung für die Winterfotografie
Wintertage können sehr kalt sein und bei Schneefall wirst du schnell nass. Achte deshalb darauf, dass du bei deinen Winterausflügen mit der Kamera gut vor Kälte und Nässe geschützt bist. Im Winter ist warme und atmungsaktive Funktionskleidung im Zwiebelprinzip essenziell. Ebenfalls wichtig sind gut eingelaufene und wasserfeste Winter- oder Wanderschuhe mit entsprechender Profilsohle. Auch lange Unterwäsche, Handschuhe, Mütze, Schal und warme Socken gehören für Fotografen zur Winterausrüstung. Ideal für das Fotografieren im Winter sind spezielle Handschuhe, bei denen du die Fingerkuppen wegstülpen kannst. Mit diesen Handschuhen bedienst du deine Kamera problemlos und deine Hände bleiben schön warm.

Schneesturm auf den Färöer Inseln
Bei Kälte und/oder schlechtem Wetter kannst du deine Kameraausrüstung mit diesen Tipps gut schützen
- Fotorucksack mit Regenschutz.
- Sonnenblende verwenden, denn diese schützt das Objektiv zusätzlich vor Schneeflocken oder Regen.
- Regenschutz für Kamera und Objektiv verwenden oder einfach einen Zip- / Plastikbeutel aufschneiden und diesen als günstige Alternative nutzen.
- Achte darauf, dass du nach der winterlichen Foto-Session deine Kamera beim Reingehen noch im Fotorucksack lässt. So kann sich deine Kamera an die Umgebungstemperatur anpassen und ist nicht dem Risiko eines Kondensschadens ausgesetzt.
- Microfasertuch für das Objektiv, um Schneeflocken, Wassertropfen und -spritzer auf der Linse zu reinigen.
- Geschirrtuch, um nassgewordenes Equipment trocknen zu reiben.
Extratipp für deine Fotografie-Ausrüstung im Winter:
Bei sehr kaltem Wetter solltest du immer genügend Reserveakkus für deine Kamera dabeihaben. Bei kalter Temperatur lässt die Leistung der Kameraakkus nämlich sehr schnell nach. Trage die Ersatzakkus möglichst nah am Körper, um ihnen so gut wie möglich Wärme zu geben.
Packliste für Winterfotos
- Kamera
- Eine Auswahl an verschiedenen Objektiven. Objektive mit diesen Brennweiten sind in der Winterfotografie sinnvoll:
- Weitwinkelobjektiv (14-24mm)
- Normalobjektiv (24-70mm)
- Teleobjektiv (70-200mm)
- Polfilter, um unerwünschte Reflexionen und Spiegelungen zu eliminieren.
- Graufilter für lange Verschlusszeiten bei Wasserfällen und Bächen.
- Stativ einpacken – die spärlichen Lichtverhältnisse im Winter verlangen längere Verschlusszeiten. Fernauslöser nicht vergessen.
- Geladene Akkus
- Bei schlechtem Wetter Zip-Beutel oder Regenschutz für die Kamera
- Warme, wasserdichte Kleidung
- Handschuhe/Mütze und bei Bedarf Hand- und Fusswärmer
- Warme Winterschuhe mit sehr gutem Profil und bei Bedarf sogar Eiskrallen
- Thermoskanne mit heissem Tee
Tipp 2: Vorbereitung und Planung für das Fotografieren im Winter
Für eine beeindruckende Winteraufnahme ist eine gute Planung wichtig. Als Erstes solltest du dir überlegen, welche Fotomotive du gerne einfangen möchtest. Inspiriere dich dabei bei anderen Fotografen, die bereits schöne Winterstimmungen eingefangen haben.

Neuheim im Kanton Zug, Schweiz
Wähle einen perfekten Standort, um dein gewünschtes Fotomotiv zu erhalten. Mach dir Gedanken, wo du eine schöne Aussicht auf die Landschaft hast oder wo du grosse Chancen auf verschneite Tannen und Bäume hast. Nutze dafür auch Karten oder Online Tools wie Google Earth, um dir einen Eindruck der Gegebenheit vor Ort zu verschaffen.
Der richtige Zeitpunkt ist wichtig, um ein Winterfoto einzufangen. Gerade im Winter ist die Zeit der Dämmerung ideal für schöne Stimmungen. Nutze Planungs-Apps, um den exakten Zeitpunkt für Sonnenaufgang und -untergang zu bestimmen. Den Wetterbericht musst du ebenfalls im Auge behalten, um zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein.
Ideal ist, wenn du dir Zeit für ein Scouting nimmst und deinen Standort für das Wintershooting im Vorfeld bereits besuchst. Mach ein paar Testaufnahmen und kehre an den Ort zurück, wenn die Bedingungen perfekt sind und es zum Beispiel frisch geschneit hat.
Extra Fototipp:
Achte auf deine Schritte Wenn du am gewählten Standort ankommst, überlege gut, aus welcher Position du das Foto machen möchtest und wo du hintrittst. Nur so bist du sicher, dass du dein Motiv nicht mit deinen eigenen Fussspuren ruinierst. Dies ist vor allem bei Neuschnee sehr wichtig. Diese Fussspuren könnten vielleicht auf deinem Winterfoto unnötig von deinem Hauptmotiv ablenken.
Tipp 3: Die Grundregeln für die Bildkomposition gelten auch beim Fotografieren im Winter

Rigi, Schweiz / Berninapass, Schweiz
Drittel-Regel:
Das Bild wird senkrecht und waagrecht gedrittelt. Wichtige Bildinhalte wie z.B. der Horizont oder andere markante Motive sollten idealerweise in einem der Schnittpunkte / Felder positioniert werden.
Hintergrund und Umgebung beachten:
Auch der Hintergrund entscheidet oft darüber, ob ein Foto gut wirkt oder nicht. In der Regel ist es wichtig, dass nichts Störendes oder Dominantes vom Fotomotiv ablenkt. Schaue aufmerksam durch den Sucher und achte auf Objekte die das Bild stören könnten (z.B. angeschnittene Bäume, Gebüsche oder Stromleitungen).
Führungslinien und geometrische Formen:
Halte Ausschau nach Führungslinien, Kurven oder Dreiecken in der Landschaft. Das können z.B. runde Hügel, Flüsse, Bahnlinien oder Berggipfel sein. Versuche deine Bildkomposition darauf auszurichten.
Perspektive:
Oft hilft es, die Kamera leicht nach links oder rechts, oben oder unten zu verschieben, um die Komposition zu optimieren. Leichte Veränderungen in der Positionierung ergeben ganz andere Bilder und Perspektiven. Plane deshalb auch beim Fotografieren im Winter genügend Zeit ein, um zu überprüfen, ob die Komposition leicht verändert werden soll.
Das sind weitere wichtige Aspekte in der Bildgestaltung, die auch für das Fotografieren im Winter gelten:
- Spiegelung nutzen
- Dank Symmetrie das Motiv einrahmen
- Kombination von Komplementärfarben
- Motiv freistellen mit Schärfentiefe
- Ausschau halten nach Diagonalen und Dreiecken
- Das Motiv atmen lassen in der Landschaft
- Dem Bild Tiefe geben mit verschiedenen Ebenen
Tipp 4: Wähle ein passendes Winter-Motiv

Zugerberg im Kanton Zug, Schweiz
Der Winter bietet Fotomotive in Hülle und Fülle. Deiner Kreativität sind in der Winter-Fotografie keine Grenzen gesetzt. Hier ein paar Ideen für deine Fotoausflüge im Winter:
- Winterfotos sind prädestiniert für Schwarz-Weiss-Aufnahmen. Die limitierte Farbe verleiht deinen Winterbildern einen anmutigen Effekt und stellt besonders den Schnee schön heraus.
- Eine tief eingeschneite Landschaft mit Winterbäumen, besonders verschneite Tannen, bieten ein wunderbares Fotomotiv.
- Aufnahmen in der blauen Stunde kommen im Winter besonders schön zur Geltung. Vor allem verschneite Städte und Dörfer mit ihren künstlichen Lichtquellen bieten sehr schöne Motive.
- Gerade im Winter entstehen während Sonnenuntergang und -aufgang wie auch in der Dämmerung wunderbare Lichtsituationen.
- Auch die Nachtstunden können im Winter für zauberhafte Fotoaufnahmen genutzt werden. Ein Sternenhimmel oder Nordlichter bringen eine Winterlandschaft zum Leuchten. Unsere Tipps für die Polarlichter Fotografie findest du hier.
- Waldszenen haben im Winter etwas Märchenhaftes.
- Achte auf kleine Details, denn der Winter bietet tolle Motive in der Makrofotografie.
- Finde in der Winterlandschaft Eiszapfen, kleine Eiskristalle oder interessante Strukturen im Schnee.
- Kleine Flüsse und Bachläufe im Winterkleid.
- Eisstrukturen auf gefrorenen Seen.
- Mystische Nebelstimmungen.
- Zaubere mit einer bunten Mütze oder Jacke einen kreativen Farbklecks auf dein Winterfoto. Vielleicht findest du auch eine spannende Farbe an einem Gebäude oder anderem Objekt, die du als Motiv in deiner ansonsten weissen Winterlandschaft verwenden kannst.
Auf Instagram findest du unter den Hashtags #winterwonderland, #winterlove und #wintermood viel kreative Inspiration für spannende Wintermotive.

Blaue Stunde in St. Moritz, Schweiz
Tipp 5: Die richtigen Kameraeinstellungen für Fotos im Winter
- Fotografiere wenn möglich im RAW-Format. So kannst du das Beste aus dem Bild rausholen und hast bei der Nachbearbeitung viel mehr Möglichkeiten.
- Schalte den Bildstabilisator an deinem Objektiv aus und nutze das Stativ – damit kannst du auch bei düsterem Winterwetter eine geschlossene Blende (grosse Tiefenschärfe) verwenden
- Wähle die ISO-Empfindlichkeit so tief wie möglich (100 oder 200), um ein Rauschen im Bild zu vermeiden Die Blende ist ein prima Instrument für schöne Winterfotos. Für eine Winterlandschaft wählst du am besten eine Blende zwischen f/8 und f/16. Je kleiner die Blende, umso grösser der Sterneffekt der Sonne (zB. f/16).
- Wähle die richtige Verschlusszeit je nach gewünschtem Effekt – lang oder kurz. Gerade bei schlechtem Winterwetter mit Schnee oder Regen hast du viele Gestaltungsmöglichkeiten. Du kannst z.B. durch eine kurze Verschlusszeit die Schneeflocken im Bild einfrieren lassen oder mit einer langen Verschlusszeit die fallenden Flocken als weissen Streifen darstellen. Damit die Schneeflocken im Bild gut erkennbar sind, solltest du gegen das Licht fotografieren. Verwende bei Wasserfällen und Bächen eine lange Verschlusszeit. Dadurch entsteht ein schöner Wischeffekt. Das Wasser wird weich und fliessend dargestellt.
Extratipp für das Fotografieren im Schnee:
Im weissen Schnee sind die Lichtverhältnisse so extrem, dass deine Kamera irritiert sein kann. Korrigiere diese Einstellungen, um ein tolles Winterfoto zu machen.
Belichtung:
Damit deine Schneefotos nicht grau oder zu dunkel werden, korrigierst du die Belichtung je nach Lichtverhältnissen um +0.7 bis +2.0 EV. Wichtig ist, dass dein Hauptmotiv nicht überbelichtet wird und das Histogramm auf der rechten Seite nicht anstösst.
Weissabgleich:
Mit dem automatischen Weissabgleich wirken Fotos im Schnee oft bläulich. Wenn du das in der Nachbearbeitung nicht korrigieren möchtest, verwendest du am besten den Weissabgleich «Tageslicht» oder gibst den idealen Kelvin-Wert manuell ein.
Fehlender Kontrast:
Wenn auf deinen Winterfotos der Kontrast fehlt, kannst du das in der Nachbearbeitung mit dem Regler «Kontrast» und eventuell den Farben «Weiss» und «Schwarz» korrigieren.
Schneeflocken:
Schneeflocken machst du in deinen Fotos mit der idealen Belichtungszeit sichtbar. Wir empfehlen eine Belichtungszeit zwischen 1/30s und 1/100s.

Schneeflocken im Gegenlicht, Spitzbergen
Tipp 6: Halte deine Winterfotos fest
Wintergeschichten:
Ein Fotobuch ist der ideale Weg, um deine Winterabenteuer zu präsentieren. Von verschneiten Wäldern bis hin zu beeindruckenden Bergen – gestalte jede Seite individuell und erwecke deine Bilder zum Leben. Wähle aus verschiedenen Layouts, um die Stimmung jedes Moments perfekt einzufangen. Ob grossartige Panoramen oder intime Details, ein Fotobuch bietet Platz für all deine Wintergeschichten.
Dekoriere dein Zuhause:
Unseren Tischkalender kannst du mit oder ohne Kalendarium gestalten. Ohne Kalendarium wird er zum Foto-Display und Dekorations-Highlight. Erstelle einen personalisierten Kalender mit deinen besten Schneeaufnahmen.
Winterimpressionen im Grossformat:
Lass deine besten Schneebilder an der Wand erstrahlen. Mit unseren hochwertigen Wandbildern wird jeder Raum zu einem Ort des Winterzaubers. Wähle die Grösse, das Material und den Rahmen, um dein Lieblingsfoto perfekt in Szene zu setzen.
Tipp 7: Hier gelingt das Fotografieren im Winter besonders gut
Das Fotografieren im Winter ist oft eine Herausforderung. Mit diesen Fototipps bist du bestimmt bestens vorbereitet für den Winter. Nimm deine Winterfotos mit der richtigen Ausrüstung und Einstellung in deiner Kamera in Angriff und du wirst sehen, dass es sich lohnt.

Sonnenaufgang auf den Lofoten, Norwegen
Wo aber stehen deine Chancen auf winterliche Motive besonders gut? Der Schweizer Fotoreisen- und Workshopveranstalter Amazing Views Photo & Adventure Tours kennt sich bestens mit der Fotografie im Winter aus und weiss, welche Destinationen sich prima für die Winterfotografie eignen.
Auf diesen Fotoreisen und -workshops stehst du mit deiner Kamera immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Für professionelle Unterstützung bei deinen Winterbildern reist du deshalb am besten mit Amazing Views ins winterliche Engadin oder zu den Eisbären nach Spitzbergen.
Mit Amazing Views jagst du in Norwegen wunderschöne Nordlichter auf den Lofoten oder bewunderst die grossartigen Winterlandschaften der Insel Senja.
In Kanada kannst du mit etwas Glück sogar süsse Eisbären Babies in der Schneelandschaft fotografieren.

Winter Wunderland mit Nordlichtern auf den Lofoten, Norwegen
In allen diesen Destinationen zeigt sich der Winter besonders schön und du findest mit Amazing Views Photo & Adventure Tours bestimmt unzählige Motive für winterliche Traumbilder.
Viel Spass und Erfolg beim Fotografieren im Winter.
Dieser Artikel wurde uns von Amazingviews zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!
www.amazingviews.ch